türkischer Politiker; Außenminister 1965-1971, 1975-1977 und 1977-1978; Präsidentschaftskandidat 1980
* 1908 Istanbul
† 30. Dezember 1993 Ankara
Herkunft
Ihsan Sabri Çağlayangil wurde in Istanbul geboren.
Ausbildung
Nach dem Schulbesuch absolvierte er in Istanbul ein Jurastudium.
Wirken
Über die Anfänge von C.s Berufslaufbahn liegen wenig Angaben vor. Als erfahrener Jurist bekleidete er später im türkischen Innenministerium verschiedene leitende Posten und war dann Gouverneur der Gebiete von Antalya (48-53), von Çanakkale (53-54), von Sivas (54) und von Bursa (54-60). 1961 wurde er als Kandidat der Gerechtigkeitspartei von Bursa in den Senat gewählt. 1963 besuchte er als Mitglied einer türkischen Parlamentsdelegation die Sowjetunion. Von Febr. bis Okt. 1965 war er in der Regierung Ürgüplü Arbeitsminister.
Im Okt. 1965 übernahm C. etwas überraschend in der neuen Regierung Demirel das Außenministerium. Ein Jahr später galt er bereits als der starke Mann des Kabinetts Demirel und als einer der besten Außenminister der türkischen Republik. Die vorbehaltlose Amerikafreundlichkeit unter Menderes wich unter C. einem nüchternen Realismus. C. bemühte sich vor allem um eine Normalisierung der Beziehungen zur Sowjetunion: Nach dem Schock über die amerikanische Haltung in der Zypernkrise 1963-1964 galt es, durch einen politischen Ausgleich mit der Sowjetunion der zugleich auf wirtschaftlichem Fundament beruhte, den politischen Spielraum der ...